SV MERKUR 06

Geschichte

Unsere Geschichte

SV Merkur 06 wie der Verein entstand

Unser traditionsreicher Fußballverein wurde 1906 von Oelsnitzer Handelsschülern gegründet. Dabei wurde noch auf dem Turnhallenplatz an der Reichenbacher Strasse oder auf dem Viehmarkt an der Schönecker Straße gegen den Ball getreten. 1908 entstand auf einer Wiese an der Adlermühle der erste Fußballplatz. Andere Vereine wie “Wettin” oder “Sparta” konnten sich nicht lange behaupten, aber der SV Merkur nahm regelmäßig und mit Erfolg am Spielbetrieb teil. Der erste Weltkrieg setzte 1915 den sportlichen Bemühungen erst einmal ein Ende. 1921 übernahm der Verein den damaligen Schützenplatz und baute diesen zum Sportplatz aus. Fast 20 Jahre bereicherte der SV Merkur die Sportlandschaft im Vogtland und konnte mit mehreren Männer und Jugendmannschaften an den Meisterschaften teilnehmen. In den Wirren des zweiten Weltkrieges endete auch die Ära des SV Merkur 06.

Die Historische Ecke - das Elstertalstadion

Im allgemeinen Sport-Boom nach dem II. Weltkrieg mangelte es überall an geeigneten Sportanlagen, auch in Oelsnitz. Im März 1948 beschloss der Stadtrat daher den Bau einer großen, repräsentativen Sportstätte auf dem Gelände hinter dem damaligen Volkshaus, der heutigen Diskothek “Magic”.

Verantwortlicher Projektant war der im April 2001 verstorbene Fortschritt Sportler Siegfried Friedrich. Nach dem ersten Spatenstich im Mai 1948 vergingen allerdings fast vier Jahre, bevor die in unzähligen Stunden freiwilliger Arbeit unter schwierigen Bedingungen erbaute und maximal 7000 Zuschauer fassende Arena fertiggestellt werden konnte.

Nach dem ersten Spatenstich von Stadtrat Arthur Bühring begannen die Sortler und ihre Helfer im Mai 1948 mit der schweisstreibenden Arbeit. Nur Hacken, Schaufeln, drei Kipploren und 100m Gleis standen zur Verfügung. 4 Jahre später konnte die Arena eingeweiht werden.

Ursprünglich sollte das neu erbaute Stadion den Namen des Anfang der 50 er Jahre in einem Pokalspiel in Könnern bei Halle auf dem Rasen tot zusammengebrochene Oelsnitzer Traktor Akteurs Walter Geupel tragen. Doch dieser lobenswerten Initiative aus Sportlerkreisen machte die allgegenwärtige Politik einen Strich durch die Rechnung. Im Westen des geteilten Deutschlands wurde gerade gegen Adenauers Generalvertrag zur militärischen Aufrüstung demonstriert. Bei einem dieser Proteste in Essen kam ein 21 jähriger namens Philipp Müller unter dubiosen Umständen ums Leben. Schnell wurde er von Machthabern und Medien in der DDR zum Friedenshelden und Märtyrer hochstilisiert, was er in Wirklichkeit nie war. Die führenden Persönlichkeiten des Kreises Oelsnitz schienen da nicht zurückstehen zu wollen und fassten kurzfristig den Beschluss, die neue Sportstätte nach dem westdeutschen “Friedenskämpfer” zu benennen.

So wurde das Oelsnitzer Stadion am 28. Juni 1952 offiziell als “Philipp-Müller-Kampfbahn” eingeweiht. Neben dem damaligen Vizepräsidenten der DDR, Otto Nuschke, war auch die Witwe des unfreiwilligen Namenspatrons, Ortrut Müller, anwesend. Umrahmt wurde die Zeremonie von zahlreichen Wettkämpfen. Höhepunkt war der Fußballvergleich einer Oelsnitzer Stadtauswahl mit dem damaligen Oberligisten Forschritt Merane, den die Gäste mit 7:3 für sich entschieden. 6000 Zuschauer bildeten eine für die heutige Zeit unvorstellbare Kulisse. Ein Rekord, der bis zum heutigen Tag unerreicht bleibt. Trotzdem wurde die ohne jegliche Beziehung zur Teppichstadt gewählte Bezeichnung der neuen Arena von der Bevölkerung nie richtig akzeptiert. In Gesprächen rund um den Oelsnitzer Sport war meist nur vom “Stadion” die Rede. So störte es auch kaum jemanden, dass noch drei Jahre nach dem Ende des Sozialismus ein Schild auf dem Kampfrichtergebäude die Sportstätte noch immer als “Philipp-Müller-Kampfbahn” auswies. Da sich von offizieller Seite niemand verantwortlich fühlte, wurde das Relikt aus alten Zeiten dann kurzentschlossen von einigen TSV Fußballern abmontiert.

Erst am 7. August 1993 wurde das Stadion offiziell in “Elstertalstadion” umbenannt. In einem Preisausschreiben der Tageszeitung “Freie Presse” favorisierten die Mehrzahl der Teilnehmer diesen Namensvorschlag, den dann auch eine extra einberufene Kommission für geeignet befand.
Mit einem Match der TSV Kicker gegen eine Auswahl ehemaliger Fußballprofis wurde der frisch verlegte Rasen der umbenannten Sportstätte gebührend eingeweiht. Vor 2000 begeisternden Zuschauer siegten die Simonsen, Allofs, Burdenski, Reinders und Streich mit 7:4. Eine letzte Verjüngungskur erhielt das “Geburtstagskind” Anfang 1998, als die maroden Stehplatz-Traversen rekonstruiert und Flutlichtmasten installiert wurden. Kaum zu glauben, dass sich die wechselvolle Geschichte der größten Oelsnitzer Sportarena am 28. Juni 2002 erst zum 50. Male jährte.

Aufstieg 1988

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