SV Merkur Oelsnitz – SC Syrau 1:1 (1:2)
Merkur Oelsnitz hat zum Rückrundenauftakt in der Fußball-Landesklasse gegen Aufsteiger SC Syrau vor knapp 300 Zuschauern mit 1:2 verloren und bleibt nach der dritten Niederlage in Folge auf Tabellenplatz fünf. Die Gäste dagegen feierten mit ihren zahlreichen Anhängern den Derbyerfolg, es war der zweite Sieg in einer Woche und verbesserten sich auf Rang neun. Die Partie begann mit einem sehenswerten Freistoß von Fabian Stein aus gut 20 Meter, der weinige Zentimeter neben dem Pfosten zur Syrauer Führung einschlug (7.). Nach zwanzig Minuten ausgeglichenen Spielanteilen, kam Merkur besser in die Partie und zum verdienten Ausgleich (32.). Einen weiten Diagonalball von Alexander Hartung nahm Andreas Knoll aus spitzen Winkel technisch anspruchsvoll und beförderte ihn Richtung Tor. Gästekeeper Stefan Zoephel, der ansonsten gut und sehr aufmerksam agierte, machte beim 1:1 allerdings eine äußerst unglückliche Figur. Dustin Wittig, Manuel Strobel und Knoll vergaben weitere gute Möglichkeiten für die Heimelf. „Oelsnitz war vor der Pause die bessere Mannschaft und wir haben daher etwas umgestellt. Wir wollten Knoll mehr aus dem Spiel nehmen“, so der Syrauer Trainer Chris Begerock nach dem Spiel. Und dieser Plan ging voll auf. Oelsnitz hatte durch Knoll noch zwei Chancen, viel mehr kam nicht vom Gastgeber in Hälfte zwei. Der Aufsteiger setzte ein erstes Ausrufezeichen durch Max Rudisch, der den weit vor dem Kasten stehenden Merkur-Keeper Toni Lohse ausspähte und dessen Fernschuss aus über 30 Meter die Lattenoberkante streifte. Nach einem erneuten und diesmal von Lohse abgewehrten Stein-Freistoß drosch Neuzugang Toni Bößnecker den Ball in die Wolken (60.). Eigentlich ein Unding. Doch acht Minuten später machte er seinen Lapsus wieder gut und erzielte den Siegtreffer. Nach einem weiten Einwurf und gekonnten Fallrückzieher von Michel Bär an die Querlatte stand der in der Winterpause vom FSV Bau Weischlitz gekommene Neuzugang goldrichtig und staubte ab. Die beiden Syrauer Torschützen vergaben später noch den dritten Treffer und die Vorentscheidung. Schiedsrichter Kosmale zückte seine erste Karte in der 77. Minute und diese war gleich Rot. Der eingewechselte Axel Sennewald sah diese nach einer Grätsche an der Mittellinie. Oelsnitz konnte aber aus der Überzahl kein Kapital schlagen. Im Gegenteil: Übertriebene Härte und Fouls mit drei Verwarnungen spielten den Gästen in die Karten. Während Trainer Kenny Häußler auf Oelsnitzer Seite enttäuscht war und nichts sagen wollte, war dies auf der Gegenseite das ganze Gegenteil. Begerock: „Ich denke der Sieg ist verdient und geht aufgrund der zweiten Halbzeit in Ordnung. Wir müssen allerdings das dritte Tor machen. Die rote Karte ist übertrieben und zu hart, allerdings haben wir die uns selbst zuzuschreiben durch einen schlampigen Querpass. Stein war heute auf etwas ungewohnter Position der Spieler, der den Unterschied machte.“
Bild: Merkurs Torjäger Manuel Strobel, hier im Zweikampf mit dem Syrauer Michel Bär, hatte einen schweren Stand gegen die robusten Abwehrrecken. (Foto: Bernd Genßen)