E-Junioren Kreisklasse Staffel 6 – 1.Spieltag
SV Merkur 06 Oelsnitz – SV Triebel 19:0 (8:0)
316 endlos erscheinende Tage sind seit dem Reformationstag 2020 vergangen, als die Kicker der E1 des SV Merkur – damals noch als E2 – das letzte Mal zu einem Punktspiel auf dem Platz standen. Umso größer war die Vorfreude auf die aktuelle Saison in der Staffel 6 der E-Junioren Kreisklasse, deren Spielplan gleich zum Auftakt eine englische Woche mit drei Spielen in nur sieben Tagen vorsah.
Die E1 spielt in einer Fünfer-Staffel gegen den SV Triebel, die SpVgg Grün-Weiß Wernitzgrün, die Spielgemeinschaft Bergen/Kottengrün und die E2 des FSV 1990 Klingenthal.
Den Kern der von Florian Weiß und Enrico Macal trainierten Mannschaft bilden die Spieler der E2 der Corona-bedingt abgebrochenen Spielzeit 2020/2021. Lediglich Colin Fitz und Curly-Sue Schultz sind altersbedingt in die D-Jugend aufgestiegen. Neu aus der letztjährigen F-Jugend sind Tom Matschulat, Theo Zwick, Fynja Prox und Lily Lederer zum Team gestoßen.
Zum Saisonauftakt am 12.09. durften die Oelsnitzer die Vertretung des SV Triebel auf dem heimischen Kunstrasen begrüßen. Ein souveräner Kantersieg im Testspiel vor den Sommerferien bei der SG Stahlbau Plauen sowie ein rundherum gelungenes 3-tägigesTrainingslager boten durchaus berechtigten Anlass zu Optimismus. Dennoch warnte das Trainerduo Florian Weiß und Enrico Macal seine Schützlinge eindringlich davor, die gleichen Fehler wie gegen Stahlbau zu begehen, als man sich aufgrund individueller Unachtsamkeit bereits früh und völlig unnötig mit 0:2 im Rückstand sah.
Eine kontrollierte Offensive in guter alter Otto-Rehhagel-Manier war also zunächst das oberste Gebot angesichts des noch unbekannten Gegners. Trotz dieser zunächst eher abwartenden Spielweise waren die Jung-Merkurianer von Anpfiff weg lauf- und zweikampfstark unterwegs und spielten sich einige vielversprechende Chancen heraus. Es dauerte jedoch bis zur 4.Minute ehe Rico Börner mit einem satten Rechtsschuss aus dem Hinterhalt für die erlösende Führung sorgte. Tim Hanitzsch machte Sekunden später nach schönem Doppelpass mit Lenny Macal den Doppelschlag perfekt und sorgte mit einem weiteren Treffer zum 3:0 nur wenige Minuten später für vorerst entspanntere Trainer-Mienen.
Die Gäste aus Triebel zeigten technisch und spielerisch gute Ansätze, hatten aber offensichtliche körperliche Nachteile und standen zudem einige Male zu weit von ihren Gegenspielern entfernt. Die sich bietenden Räume nutzten die immer wieder weit aufrückenden Oelsnitzer Verteidiger zu gefährlichen Distanzschüssen. Rico Börner bewies beim 4:0 durch die Torwandhandschuhe hindurch, dass er es mit links ebenso gut kann wie mit rechts. Nur kurze Zeit später fälschte der Rücken eines Gästespielers einen Fernschuss von Max Weiß unhaltbar in den Kasten des Triebler Schlussmanns ab. Ebenfalls kurios dann die Szene zum 6:0, als ein Abwehrspieler in höchster Not reflexartig den Ball einfach selbst mit den Händen aus der Luft fischte. Mit dem folgerichtigen Strafstoß machte Tom Matschulat das halbe Dutzend für Merkur voll. Angesichts dieser klaren Führung bot sich nun auf beiden Seiten die Möglichkeit den Bankspielern mehr Spielzeit zu geben. Dem Spielfluss war das nicht unbedingt förderlich so dass der nächste Treffer durch Lenny Macal sieben Minuten auf sich warten ließ. Dieser legte auch wenig später des 8:0 durch Rico Börner auf, der mit einem fulminanten Fernschuss in den Winkel den Schlusspunkt einer starken 1.Halbzeit der Gastgeber setzte.
Während das Trainergespann der Gäste angesichts des aussichtslosen Rückstands bereits mit Beginn der zweiten Hälfte der Reserve eine Chance gab, schickte Merkur-Trainer Florian Weiß erneut seine Startformation aufs Feld und forderte „fünf Minuten Vollgas-Fußball“ von seinen Mannen ein. Das ohnehin schon bestehende Leistungsgefälle beider Mannschaften wurde nun noch eklatanter. Lediglich neun Minuten benötigte der SV Merkur um die 8:0 Halbzeitführung durch 4xHanitzsch, 2xMacal, 1xLenhart und ein Eigentor der Gäste auf 16:0 zu verdoppeln.
In der Folgezeit schaltete Oelsnitz dann einen Gang zurück. Lediglich Lenny Macals Torhunger war für diesen Tag scheinbar noch nicht gestillt. Mit einem lupenreinen Hattrick innerhalb von sieben Minuten schraubte er das Ergebnis auf den Endstand von 19:0.
Unter dem Strich war es ein auch der Höhe nach verdienter Auftaktsieg und ein mehr als gelungener Saisonauftakt. Vor allem die Defensive stand so sicher, dass der frühere Abwehrspieler und Neu-Torhüter Lukas Seidel nur beim Warmmachen und im obligatorischen 9m-Schießen nach dem Spiel mit tollen Paraden glänzen durfte. Mit einer noch besseren Chancenverwertung und noch mehr Zielstrebigkeit im Abschluss wären sogar noch ein paar Tore mehr drin gewesen aber das ist – wenn überhaupt – das einzige was es bemängeln gäbe. (Hans-Christian Moritz)
Der SV Merkur spielte mit: Lenny Macal (6 Tore), Tim Hanitzsch (6), Rico Börner (3), Ben Lenhart (1), Tom Matschulat (1), Max Weiß (1), Lily Lederer, Robert Morgenstern, Fynja Prox, Lukas Seidel (TW) und Theo Zwick.