Merkur Oelsnitz reist am Sonntag in der Landesklasse zum souveränen Tabellenführer SV Olbernhau und strebt als Minimalziel einen Punkt an. Im Hinspiel kassierten die Sperken mit 0:6 die bisher höchste Niederlage, doch der schon länger feststehende Aufsteiger in die Landesliga schwächelt seit einigen Monaten und verlor letzte Woche mit 2:1 in Gelenau. Eigentlich würde der Spitzenreiter den Tabellenzweiten empfangen, wäre da nicht letzten Sonntag der merkwürdige und übereilte Spielabbruch gewesen. Der unerfahrene 29-jährige Schiedsrichter Thamke schickte beide Mannschaften in die Kabine und pfiff nicht wieder an. Dass die Thalheimer Akteure bei klarer Unterlegenheit und einem 1:4-Rückstand den Abbruch herbei sehnten, kann man aus ihrer Sicht nachvollziehen, aber eine Gefahr für Spieler und Zuschauer bestand bei der Wetterlage noch lange nicht. Die Leidtragenden sind am Ende beide Vereine, denen eine englische Woche bevor steht. Die Partie wird am kommenden Mittwoch, 19 Uhr nachgeholt. Es war aber nicht der einzige Ärger um das Schiedsrichtergespann. Der Sächsische Fußball Verband und speziell deren Schiedsrichteransetzer muss sich fragen, ob es Sinn macht, Schiedsrichter aus dem Raum Leipzig nach Oelsnitz zu beordern. Die für diese Spielklasse überdurchschnittlich hohen Fahrkosten plus die ohnehin fällige Pauschale haben die Zuschauereinnahmen fast komplett „aufgefressen“. Damit braucht sich beim Verband auch niemand wundern, wenn einige Mannschaften aus der Vogtlandliga auf ihr Aufstiegsrecht verzichten.