SV MERKUR 06

Als die ‚Weltbeste Zweite‘ Kreismeister wurde

Oft kommt es im Fußball wahrscheinlich nicht vor, dass eine 2. Mannschaft die Erste einholen würde. Merkur Oelsnitz hätte dieses Phänomen im Jahr 2005 jedoch erlebt, wären da nicht die Statuten der Fußballverbände. Denn die damals als ‚Weltbeste Zweite‘ getaufte Mannschaft, gespickt mit jungen Wilden wie Manuel „Icke“ Wunderlich, Patrick Penzel oder Alexander Michel sowie erfahrenen Recken wie Lutz „Alf“ Hieronimus, Thomas Greil und Holger Dörks, holte sich mit sage und schreibe 9 Punkten Vorsprung den Kreismeistertitel der Saison 2004/05. Die Erste verpasste den Aufstieg in die Bezirksliga mit zwei Pünktchen Rückstand jedoch knapp, sodass der Aufstieg verwehrt blieb.

Im 2. Jahr nach dem Aufstieg in die Kreisliga – damals höchste Spielklasse des Kreisverbandes Vogtland/ Plauen – ballerte man sich mit 5 Auftaktsiegen frühzeitig an die Tabellenspitze. Aufgrund eines zwischenzeitlichen Durchhängers beendete man die Hinrunde auf Rang 3, fünf Punkte hinter Spitzenreiter VfB Plauen Nord.
In der Rückrunde war die Mannschaft des damaligen Trainers Michael Hiemisch jedoch nicht mehr aufzuhalten. Aus 13 Spielen holte man 32 Punkte und konnte zwei Spieltage vor Saisonende den Meistertitel klar machen. Nach Toren von Toni Puchta und Axel Wunderlich bezwang man den SV Bobenneukirchen und feierte bei strömendem Regen den Titel. Trainer Hiemisch damals gegenüber der Freien Presse: „Ich bin stolz auf meine Jungs. Wir waren wohl die konstanteste Mannschaft und hatten die Saison über nur wenige Ausfälle zu beklagen. Wir haben unseren Teil getan, die Aufstiegsentscheidung liegt nicht in unserer Hand. Sollte es nicht klappen, wäre es auch kein Beinbruch.“ Eine Woche später war klar – es klappt nicht. Merkurs Bezirksklasse-Mannschaft verspielte den Aufstieg, Vize-Kreismeister und Ortsrivale Traktor Lauterbach konnte somit in die Bezirksklasse aufsteigen. Doch die ‚Weltbeste Zweite‘ wurde ihrem Ruf gerecht und alle Protagonisten denken gern an diese Zeit zurück. (MS)