SV MERKUR 06

Trainerbeben beim SV Merkur – Sesselmann kein Trainer mehr

Das ist der Hammer. Wie der Verein gestern zu später Stunde mitteilte, wird Mirko Slomka mit sofortiger Wirkung das Traineramt von Thomas Sesselmann übernehmen. Präsident Jürgen Geigenmüller wollte erst nicht so recht raus mit der  Sprache: „Ja, das ist korrekt und hat nichts mit den letzten Ergebnissen zu tun. Wir waren uns über das Ziel Oberliga in drei bis vier Jahren weitestgehend einig, nur eben nicht über den Weg dahin. Unser Trainer hat eine Vorliebe für ältere und fertige Spieler. Bei Danny Wild habe ich noch ein Auge zugedrückt, aber als ich von seinem Treffen in Aue mit Hochscheidt und Nazarov erfuhr, musste ich reagieren und die Reißleine ziehen. Wir wollen von unserer Philosophie, möglichst viele Eigengewächse einzubauen, nicht abweichen. Slomka hat dagegen auf Schalke und in Hannover bewiesen, dass er mit Talenten umgehen und junge Spieler entwickeln und verbessern kann. Thomas Sesselmann rang nach einer schlaflosen Nacht immer noch um Fassung: „Das tut weh und ist umso schmerzlicher, da ich bis auf eine Ausnahme mit jedem im Verein sehr gut zurecht kam. Nur der Vize-Präsident war mir von Anfang an suspekt, aber der ist ja auch bald weg. Ich habe mir nichts vorzuwerfen, wie immer alles gegeben und sogar den Umsatz im Vereinsheim gesteigert. Aber ich kenne auch das Geschäft. Erst wirst du gefeiert, dann gefeuert. Die Freistellung ist nach der Insolvenz beim VFC Plauen meine größte Enttäuschung, dennoch wünsche ich Merkur weiter viel Erfolg.“ Des einen Leid, des anderen Freud. Mirko Slomka hat kurz darauf sein Engagement beim SV Merkur bestätigt. „Ich habe dem Präsident im Februar auf den Malediven mein Wort gegeben und stehe dazu. Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und werde heute das erste Training leiten und am Sonntag in Reichenbrand – wo immer das auch liegt – an der Seitenlinie stehen. Die Kosten halten sich in Grenzen, da ich meinen Job als Co-Moderator bei Sky behalte und weiter von der Premier League berichte. Daher bin ich auch nicht bei jedem Training und Spiel vor Ort. Mit Co-Trainer Manuel Wunderlich ist soweit alles besprochen. Und mit Ingo Anderbrügge hätte ich zur Not noch jemand in der Hinterhand fürs Trainerteam.“  Na dann, heißen wir Mirko herzlich Willkommen und hoffen, dass unser Präsident bei der Trainerfindung wieder einmal richtig gelegen hat.

Bild: Auf einer kleinen Insel im Februar im Indischen Ozean. Nach dem Frühstück und dem dritten Glas Champagner macht der Merkur-Präsident (rechts) den Deal mit Slomka perfekt.